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Tourismus und Hotellerie: Nachhaltigkeitsbericht wird Pflicht

Datum: 25. April 2024

Autor: Ellen Graeff

 
Horwath HTL Tourismusberatung und die Steuerberatung Crowe SOT informieren über die neuen EU-Spielregeln für ökologische, soziale und ökonomische Betriebsführung und Reporting: Ab 2025 müssen große Kapitalgesellschaften und Konzerne einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht abgeben.
 
Wien, am 25. April 2024. – „Wir wollen die Welt zu einem grünen und nachhaltigen Ort machen, an dem alle Menschen erfolgreich sein können.“ Unter diesem visionären Motto stand die Einladung von Tourismus- und Hotellerie-Beratungsunternehmen Horwath HTL und der internationalen Steuerberatung Crowe SOT zum Business-Frühstück, der Hoteleigentümer, -Betreiber, -Entwickler und Investoren folgten.
Das Thema: Die EU-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung – die sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Ab 2025 müssen große Kapitalgesellschaften und Konzerne einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht abgeben. EU-Unternehmen gelten dann als groß, wenn sie mehr als 250 Mitarbeiter im Jahresschnitt, eine Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro oder Nettoumsatzerlöse von mehr als 50 Millionen Euro aufweisen. Ist das Unternehmen börsennotiert, so ist dies bereits heuer fällig. Unter Klein- und Mittelbetrieben sind vorerst nur börsennotierte Unternehmen betroffen und diese sind ab 2026 berichtspflichtig. Diese Neuregelung unterstützt das EU-Ziel der Klimaneutralität ab 2050.
 
Komplexität verlangt Aufmerksamkeit
„Wir wollen den Prozess zum Nachhaltigkeitsbericht nach CSRD-Standards vorstellen und freuen uns auf den Austausch von Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolgen“, so die Gastgeber Maximilian Schmidl von Crowe SOT und Brigitte T. Gruber von Horwath HTL Austria. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das auch die Hotellerie zunehmend beschäftigt. Viele erfolgreiche Betriebe setzen schon heute auf eine ökologische, soziale und ökonomisch ausgewogene Unternehmensführung. Die sogenannten ESG-Standards – ESG steht für Environment, Social & Governance – bilden dabei die Grundlage für eine nachhaltige Performance.
Wirtschaftsprüferin und Partnerin Kathrin Proprentner und Nachhaltigkeitsexpertin Vanessa Schüller von Crowe gaben einen Überblick darüber, wie sich Unternehmen dieser Aufgabe stellen und an sie herangehen können.
Der neue Nachhaltigkeitsbericht ist jedenfalls nichts, was das Rechnungswesen nebenbei erledigen kann. „Es ist regulativ sehr umfangreich“, betont Proprentner. Der wesentliche Unterschied zu bisherigen Nachhaltigkeitsberichten auf freiwilliger Basis: Die neue EU-Richtlinie verlangt nach Daten – vielen Daten, die es so oftmals noch nicht gibt. „Es gibt keine einheitlichen Standards in der Hotellerie. Es ist allerdings schwierig ohne Standards über Risiken zu berichten“, sagt Theodor Kubak von der Immobilien-Investmentgesellschaft Arbireo Capital Hospitality Invest.
 
Gäste wollen Engagement sehen
Zugleich ist der Druck des Markts spürbar: 73 Prozent der Gäste entscheiden sich eher für eine Unterkunft, wenn das Hotel nachhaltige Maßnahmen eingeführt hat, lautet das Ergebnis einer aktuellen Branchenumfrage. „Die Reisenden wollen spüren, dass die Hotellerie etwas tut. Wir brauchen schon beim Buchen Transparenz“, bringt Angela Lille, Leitung HR Systems and Travel Management ERSTE Group Services GmbH, die Erwartungshaltung der Gäste auf den Punkt. Insbesondere im Bereich der Geschäftsreisen werden Angebote mit kleinerem CO2-Rucksack immer wichtiger, zumal die buchenden Unternehmen Geschäftsreisen in ihrer eigenen Nachhaltigkeitsberichterstattung unterbringen müssen. Auch hier sei die Datengrundlage noch dünn. „Das wird sich bessern müssen. Wir brauchen Zahlen für CO2-Ermissionen sowie CO2-Ersparnis pro Nächtigung“, sagt Lille.
 
Nachhaltigkeit bringt Geld
Ulrike Rabmer-Koller vom Umwelttechnologie-Unternehmen Rabmer-Group hält die EU-Richtlinie für wichtig. Zum ersten Mal sei der Wasserverbrauch ein Nachhaltigkeitskriterium. Es mache einen großen Unterschied für die Energiebilanz eines Hotels, ob die Duschen mit zwölf oder acht Liter pro Minute laufen. „Warmwasser ist der zweitgrößte Energieverbrauchsposten im Hotel“, betont Rabmer-Koller.
Nachhaltigkeit kostet nicht nur, sondern bringt letztlich Geld. „Nachhaltigkeit und ESG-Konformität werden auch für die Bewertung von Immobilien immer wichtiger“, sagt Kubak. Außerdem weist Wirtschaftsprüferin Proprentner Unternehmen darauf hin, Bonitätschancen, die sich durch gute Nachhaltigkeitswerte ergeben, zu erkennen und zu nutzen.
Abschließend empfiehlt Gastgeberin Brigitte Gruber „die Nachhaltigkeitsberichte trotz der Komplexität entspannt anzugehen und möglichst einfach zu gestalten“.
 
Über Horwath HTL und Crowe:
Horwath HTL ist die weltweit größte und erfahrenste Hotel-, Tourismus- und Freizeit-Beratung mit 52 Büros in 38 Ländern. Horwath HTL ist Mitglied der Crowe Global, einem 1915 in New York gegründeten Berufsverband von Wirtschaftsprüfungs- und Managementberatungsunternehmen. Crowe Global zählt zu den Top Ten in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung weltweit.
Rückfragehinweise:
Brigitte T. Gruber, MBA
Horwath Austria Tourism Consulting GmbH
1180 Wien, Herbeckstraße 19/2, Austria
Tel.: +43 1 92 48 186
Mobil: +43 664 141 1062
Alexander Foggensteiner
Foggensteiner Public Relations GmbH
1060 Wien, Mariahilfer Straße 51/2/2/5, Austria
Tel.: +43 1-712 12 00
Mobil: +43 664-14 47 947