Trend Report

By germanyeditor on 30. September 2021

Horwath HTL Trend Study

Trendanalyse Tourismus

Sonderuntersuchung für Trends und relevante Märkte im Tourismus 2021

In den letzten zwei Jahrzehnten hat der internationale Tourismus ein stetiges Wachstum verzeichnet. Während zur Jahrtausendwende 674 Millionen Menschen verreisten, waren es 2019 bereits 1,5 Milliarden. Einbrüche konnten nur während der ersten SARS-Pandemie 2003 (Rückgang von 0,4 Prozent) sowie während der internationalen Finanzkrise im Jahr 2009 (Reduzierung um vier Prozent) verzeichnet werden. Diese Entwicklung bringt mit sich, dass einige Länder den Tourismus als wichtigste Wirtschaftskraft haben. Laut dem Tourismus- Report der EU-Kommission ist Kroatien der „Spitzenreiter“ der EU-Länder; dort betragen die Einnahmen aus dem Tourismus etwa 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und etwa ein Viertel der Gesamtbeschäftigten ist in diesem Sektor tätig. Auch die EU-Staaten Zypern, Griechenland und Portugal sind mit einem Anteil der Reiseindustrie am BIP von rund 20 Prozent vom Tourismus abhängig. Im Vergleich dazu ist der touristische Sektor in Deutschland unterrepräsentiert: ca. zwölf Prozent der Gesamtbeschäftigten sind im Tourismus tätig – und auch der Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung mit knapp einem Zehntel liegt unter dem der Urlaubsländern Europas.

Diese Branche ist für eine Vielzahl von Ländern ein weitreichender Wirtschaftszweig, der Geschäfts- und Privatreisen sowie Veranstaltungen einschließt. Die Wertschöpfungskette umfasst viele Bereiche und schließt damit direkte und indirekte Dienstleister mit ein. Trotz – oder auf Grund – dieser boomenden Entwicklung sieht sich der Tourismus aber auch mit Herausforderungen konfrontiert: die Branche befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen ungebremstem Wachstum und fundamentalen Veränderungen. So werden beispielsweise die Folgen von Massentourismus/Overtourism oder die Auswirkungen des Reisens für das Klima kritisch diskutiert und teilweise hinterfragt. Hinzu kommt auch ein Wandel im Geschäftsreisetourismus durch die immer engere Verschmelzung von Arbeit und Freizeit. Aus all diesen Darlegungen ergeben sich Trends für den Tourismus und Märkte, die für das Reisen der Zukunft relevant sind und im Folgenden analysiert werden.

Mitten in die Zeiten von Struktur- und Wertewandel im Tourismus tritt Anfang des Jahres 2020 die Corona-Pandemie, welche ein komplettes Herunterfahren der gesamten touristischen Wertschöpfungskette mit sich bringt. Die konkreten Folgen dieser Entwicklung sind noch nicht abzusehen, aber es ist zu erwarten, dass die Corona-Krise ein Trendbeschleuniger für nachhaltiges und reflektiertes Reisen ist und somit trotz der großen wirtschaftlichen Folgen zumindest für Teilbereiche der Tourismusindustrie auch Chancen entstehen. Obwohl die Corona-Krise eine Zäsur für die Branche darstellt und zu einem Strukturwandel führt, wird es keine komplette Kehrtwende von heute auf morgen geben. Die Tourismusindustrie wird sich – zumindest mittelfristig – wieder erholen und sobald möglich erneut hochfahren (anders als beispielsweise nach einer Naturkatastrophe oder einem Krieg), so dass die herausgearbeiteten Trends und Entwicklungen aus momentaner Sicht zunächst weitgehend ihre Richtigkeit behalten, jedoch nun immer vor dem Hintergrund der Corona-Krise interpretiert werden müssen.

Die umfangreiche Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Über den Autor

germanyeditor germany@horwathhtl.com